Grammatik

Die Schriftsprachvermittlung sollte stets die Schulgrammatik als Rechtschreibhilfe verstehen. Grammatische Endungen sind wiederkehrend und ein Baustein im Wort.
Wer um die Gestaltung der Endungen im Deutschen weiß und auch wo sie sich befinden (am Ende des Wortes), wird Hammer nicht mit fehlerhaften Endungen schreiben (Hamma, oder Hammär oder Hammr statt Hammer).
Ein großer Teil des grammatischen Verständnisses bezieht sich außerdem auf die Groß- und Kleinschreibung sowie auf die Getrennt- und Zusammenschreibung.

Rechtschreibregeln

Im Deutschen bestehen viele Rechtschreibregeln, die zu einem Großteil von der zweiten bis vierten Klasse im Unterricht vermittelt werden. Den noch ungeübten Schreibern muss auch beigebracht werden, dass die Rechtschreibregeln im Wortstamm passieren.

Wortaufbau

Jeder Schreiber sollte in der Lage sein, Wörter mit ihrer Bedeutung und ihrem Aufbau zu verstehen. Den Schreibanfängern muss vermittelt werden, dass deutsche Wörter aus Bausteinen bestehen, die aneinander gefügt werden, sodass sich stets ein Wortstamm im Wort als Träger der Bedeutung befindet und Bausteine um ihn gegliedert sein können, sodass jeder Wortstamm mit Vorsilben, Nachsilben, Endungen, einem zweiten Wortstamm und Fugenelementen in einem Wort auftreten kann. (Glück, Unglück, unglücklich, am unglücklichsten, Glückstreffer usw.)

Buchstaben- und Lautzuordnung

Für das Schreiben ist eine schnelle Buchstaben-und Lautzuordnung wichtig, diese wird in der ersten Klasse vermittelt. Die Kinder sollten die Zuordnung so verinnerlicht haben, dass sie Laute schlagartig erkennen und sofort graphisch in Buchstaben umsetzen können, nur dann gelingt es ihnen, Wörter nach Gehör zu schreiben. Die Klippen auf dieser Ebene sind vielfältig, da das Deutsche über kurze und lange Vokale sowie Umlaute verfügt, über Laute, die im Mund nicht gedehnt werden können, sondern ruckartig ausgesprochen werden (Explosivlaute: b, p, g, k, d, t), über Buchstaben, die sich sehr ähneln (n/m, u/n, w/v, b/d, f/t/l, h/k) und über Buchstabenverbindungen, die nur einen Laut beschreiben (Zwielaute: au, ai, ei, eu, äu, ch als ich- Laut und ach- Laut, sch).

Vorläuferfähigkeiten

Als erste Voraussetzung sollten die Vorläuferfähigkeiten vorhanden sein. Diese bilden sich im Kindergartenalter während der Vorschulzeit aus. Zu ihnen gehört die phonologische Bewusstheit, die das Reimen, das Rhythmisieren von Wörtern, das Heraushören einzelner Laute in gesprochenen Wörtern und die richtige Wiedergabe gesprochener Wörter beinhaltet. Zu den Vorläuferfähigkeiten zählt außerdem die Feinmotorik, die das Halten eines Stiftes genauso meint wie das Führen des Stiftes auf einer Linie, das Zeichnen von Schlaufen und das Setzen von Auf- und Abwärtsstrichen. Als dritte Vorläuferfähigkeit ist die logographische Strategie zu nennen, die es den Kindern ermöglicht, Wortbilder zu erkennen, ohne dass sie Buchstaben und Laute im Einzelnen beherrschen.